Poda Island – Herzlich willkommen auf der Gefangeneninsel

Es ist heiß, sehr heiß. Das angeheuerte Taxiboot befördert mich mit meiner Gruppe von 5 anderen Personen in Richtung Poda Island. Für 300 Baht Hin und Zurück sind wir an diesem Tag wohl nicht die Einzigen die Koh Poda besuchen werden. 20 Minuten soll die Fahrt dauern. Die See ist ruhig, die Sicht klar. Unsere Fahrt offenbart einen traumhaften Blick auf den Railay Beach und die Tonsai Bay. Langsam nähern wir uns dem Eiland und es wird immer klarer was uns erwartet…

 

Gedanken: Poda Island Thailand, Provinz Krabi – Koh Poda

Herzlich Willkommen auf Poda Island, der Gefangeneninsel! Das Boot fährt, wie mit den anderen vereinbart, erst um 16 Uhr zurück. Bis dahin sind es 6 Stunden. Das sind 5,50 zu viel! Etliche Touristen suchen bei 35 Grad Schatten unter den Palmenhainen. Es kommt das Gefühl einer Gefangenschaft auf. Anscheinend wartet hier jeder nur darauf wieder weg zu kommen.

Wo soll man hier denn baden? Zu viele Boote haben am Strand festgemacht. Es ist kaum Platz. Und der wenige noch vorhandene Freiraum wird großzügig von Touristen, auf geführten Touren ausgefüllt. Sie drängen sich dicht an dicht mit ihren orangefarbenen Schwimmwesten und Taucherbrillen und hoffen einen Blick auf die Unterwasserwelt zu erhaschen. Natürlich hat bei diesen beengten Zuständen im Meeresraum auch der letzte Meeresbewohner längst das Weite gesucht.

Ich erkunde die Insel und hoffe die Zeit bis zur “Entlassung” einigermaßen gut verbringen zu können. Viel Platz ist nicht! Der Strand ist nur etwa 300-400 Meter lang und verspricht nur wenig Abwechslung. Der permanente Motorenlärm der anbrausenden Longtail-Boote gibt mir den Rest. So oder so ähnlich muss es wohl auch damals beim D-Day in der Normandie zugegangen sein…

 

Doch halt, es tut sich zum Glück immer wieder ein Türchen auf. Ganz am westlichen Ende des Strandes ist man so gut wie einsam! Der Motorenlärm ist deutlich leiser, der Strandabschnitt kaum frequentiert. Wenn man nicht weiter rechts Horden an Menschen erblicken würde, könnte man fast glauben auf einer paradiesischen Insel gelandet zu sein.

Die Tatsache, dass ich an einem rund 400 Meter langen Strand nur 50-100 Meter weiter vollkommen alleine bin, erschreckt mich irgendwie. Gerade das Ende ist mit dem kleinen Riff ist wunderschön, der Sand fein und das Wasser klar. Warum schaffen es die meisten Menschen einfach nicht, ihre perfekt organisierte Reisegruppe zu verlassen und nur wenige Schritte weiter zu gehen? Lieber baden sie stattdessen im dichten Gedränge! Ich muss ehrlich gestehen, dass ich dieses Verhalten irgendwie absurd finde. Es entgeht den meisten einfach das Beste. Umso besser für mich!

Inzwischen ist eine gute Stunde vergangen und etliche Gruppen und Boote haben die Insel bereits verlassen. Die Karawane ist zum nächsten Spot gezogen. Und langsam freunde ich mich mit Poda Island immer mehr an. Das Schnorcheln im glasklaren Wasser ist einfach traumhaft und die Kulisse, welche die Natur hier geschaffen hat, ermöglicht es atemberaubende Bilder zu schießen. Ja es ist traumhaft schön hier! Nur wenige Orte in Thailand, fand ich bisher schöner. Leider hat aber der Massentourismus seine hässlichen Spuren hinterlassen und selbst die 200 Baht Nationalpark-Gebühr pro Person, schaffen es scheinbar nicht genug Personal zu mobilisieren, welches den Müll der etlichen Umweltsünder beiseite schafft…

 

Eindrücke von Poda Island:

Sorry für die vielen Bilder. Konnte von dem grandiosen Anblick auf Koh Poda einfach nicht genug bekommen 😉

 

Schlusswort:
Poda Island oder auch unter Koh Poda bekannt, in der Nähe von Ao Nang, gehört für mich definitiv zu den schönsten Flecken in Thailand. Wenn man nicht zur Mittagszeit hierher kommt, wenn die Besucherzahlen ihren Höhepunkt erreichen, ist es kurz gesagt einfach wunderbar. Besonders am westlichen Ende des Strandes ist das Schnorcheln und Baden ebenso ein Traum wie die Landschaft selbst.

Leider hat auch hier der Massentourismus und etliche Besuchergruppen ihre hässlichen Spuren hinterlassen. Um das perfekte Paradies zu sein, ist hier einfach zu viel Müll, der anscheinend nicht einmal trotz 200 Baht Eintrittsgebühr (Thai zahlen 40 Baht) beiseite geschafft werden kann. Sinnvoller wäre wohl eher eine Strafgebühr von 500 Baht pro weggeworfenem Gegenstand!

Zudem ist es auf Koh Poda leider ein paar Dezibel zu laut. Ansonsten sollte man sich nur vor den diebischen Affen in acht nehmen, diese wissen nämlich inzwischen ganz genau, was essbar ist und was nicht 😉

Und selbst nach 6 tollen Stunden auf Poda Island sehnt man sich die Entlassung plötzlich gar nicht mehr so sehr herbei, wie anfangs vermutet.

 

 

Wer war bereits auf Poda Island und was habt ihr dort so erlebt?

 

Wie Poda Island erreichen? Poda Island erreicht man nur mit Longtailbooten oder den großen Ausflugssschiffen. Ao Nang bietet sich als optimaler Ausgangspunkt für Ausflüge nach Poda Island, Railay Beach, Tonsai Bay usw. an. Mehr zur Anreise nach Poda Island findest du hier.

In Ao Nang ist eine komplette touristische Infrastruktur vorhanden. Wem es nicht gefällt, kann einfach am nächsten Tag weiterziehen und beispielsweise am Railay Beach unterkommen.

 

Günstige Hotels in Ao Nang und Railay Beach

Agoda_Krabi

 

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5 Kommentare

  1. Wie es aussieht hatte ich als ich im Februar Koh Poda besucht hatte mehr Glück, ich war nämlich fast alleine dort 😉 Nur einmal kam für 15 Minuten ein Speedboot mit einer Ladung Touris vorbei. Auch die 200 Bath Nationalparkgebühren musst ich (keine Ahnung warum) nicht zahlen 😉

    P.S: Wenn du im Besitz eines thailändischen Führerscheines bist, bezahlst auch du als Farang nur die 40 Bath. Hier erfährst du wie du den Thai-Führerschein bekommst: http://4everthailand.com/der-thailand-fuehrerschein-so-klappts/

  2. Also die Geschichte beginnt ja nicht gerade toll. Ich dachte schon “oje, der arme”. Aber so wie sich die Story entwickelt scheint es doch ein toller Ausflug gewesen zu sein. Nein, ich war noch nicht auf Poda Island. Mal schauen – vielleicht kommt’s ja noch. Die Bilder machen Lust drauf. 🙂

    • Ja anfangs dachte ich exakt das Selbe 😉 Aber ich habe das Beste daraus gemacht! Klar war viel los und es war bedingt durch die Boote auch sehr laut, aber nach und nach wurden es immer weniger Besucher und es wurde erträglicher. Zum Glück war ich im April dort, um die Weihnachtszeit ist bestimmt doppelt so viel los.

      Besonders überraschend fand ich wirklich die Tatsache, dass es die Leute echt nicht schaffen ein paar Meter weiter zugehen. Am Ende des Strandes war es wirklich schön. Müll war aber leider auch dort vereinzelt zu finden. Schade!

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