Der Unterschied zwischen Flashpacking und Backpacking

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Viele fragen sich, was denn nun der Unterschied zwischen Backpackern und Flashpackern ist. Je mehr man darüber liest, umso unterschiedlicher sind die Meinungen dazu. In diesem Artikel schildere ich den Unterschied zwischen Back- und Flashpacking aus meiner persönlichen Perspektive. Am Rande werde ich dann auch noch das sogenannte Poshpacking anschneiden.

[toc]Vielen sagt der Begriff Flashpacking absolut nichts. Doch das ist keine Schande, da das Wort Flashpacking wohl noch nicht allzu lange existiert und eher eine neuzeitliche Erscheinung ist (lasse mich da aber auch gerne eines Besseren belehren). Um dir etwas Klarheit zu schaffen, werde ich erst einmal alle Arten zu Reisen vorstellen und diese dann gegenüberstellen.

 

Flashpacking vs. Backpacking – Was verbirgt sich dahinter und was sind die Unterschiede?

 

– Beginnen wir mit den Backpackern

Backpacking oder auch zu deutsch Rucksacktourismus, ist eine unabhängige Art zu reisen, bei der man meist nur einen Rucksack zur Unterbringung seiner persönlichen Gegenstände mit sich führt.

Darin werden nur die nötigsten Dinge verstaut, um sich einfach und frei von Ort zu Ort bewegen zu können. Backpacker verweilen meist nicht an einem Ort und erkunden ihr Reiseziel selbstbestimmt und unabhängig vom Massentourismus. Oft reisen Rucksacktouristen mit kleinen Reisebudgets. Diese Art des Reisens ist deshalb unter Studenten und jungen Leuten äußerst populär.

 

Ursprung Backpacking:

Backpacker legten großen Wert auf günstige Unterkünfte. Diese waren nur abseits des Massentourismus zu finden. So wurde auch der enge Kontakt zu Einheimischen gepflegt.

Die freie Art des Reisens, welche durchaus einen Hauch von Abenteuer mit sich brachte, wurde immer beliebter und der „Hippie Trail“ wurde zu einer stark frequentierten Reiseroute von Europa nach Asien.

Südostasien war und ist aufgrund des angenehmen Klimas, der paradiesischen Landschaften und der freundlichen und offenen Bevölkerung ein äußerst beliebtes Reiseziel unter Backpackern und wird heute auch als Wiege des Alternativtourismus bezeichnet.

 

Backpacking – Heute:

Heutzutage sind viele Routen bestens ausgebaut. Viele jüngere Leute machen sich nach Ihrem Bildungsabschluss auf die Suche nach dem großen Abenteuer. Backpacking ist derzeit derart populär, dass in stark frequentierten Gegenden eine Backpacker-Massenbewegung entstanden ist.

Dies entfernt sich natürlich immer mehr vom Grundgedanken des Backpacking und wird von nicht wenigen Hardcore Backpackern rigoros abgelehnt.

 

Merkmale Backpacker:

  • Meist junge Leute
  • Freie Art zu Reisen
  • Spartanische Ausstattung
  • Möglichst günstige Unterkünfte
  • Kleines Reisebudget
  • Enger Kontakt zu Einheimischen
  • Auf der Suche nach besonderen Erfahrungen abseits Massentourismus

Backpacker Sonnenuntergang

 


– Nun die Flashpacker

Flashpacking ist eine abgewandelte Form des Backpacking. Ich selbst zähle mich eher zum Kreis der Flashpacker, bin aber auch gerne mal als Backpacker unterwegs.

Flashpacker reisen etwas luxuriöser, müssen nicht auf jeden Euro achten und gönnen sich auch mal teurere Ausflüge und höhenwertige Unterkünfte. Trotzdem muss dies nicht automatisch bedeutet, dass günstige Unterkünfte und Kontakt zu Einheimischen abgelehnt wird.

Zur Gruppe der Flashpacker gehören Personen, welche aufgrund ihres höheren Alters bereits über größere Einkommen verfügen, oder aber als Freelancer tätig sind, und das große Glück haben, ihr Geld ortsunabhängig verdienen zu können.

 

Ursprung Flashpacking:

Allzu lange gibt es meiner Meinung nach den Begriff Flashpacker noch nicht. Noch dazu ist dieser (noch) nicht allzu gebräuchlich.

Ich für meinen Teil denke, dass das sogenannte Flashpacking in der Neuzeit entstand ist (letzte 5-10 Jahre). Als Flashpacker bezeichnen sich Personen, welche individuell und unabhängig reisen, dabei aber auch nicht auf einige Annehmlichkeiten verzichten möchten.

Ich zum Beispiel gönne mir immer das schnellere Transportmittel, da mir Zeit auf Reisen um einiges wertvoller ist als Geld. Viele Freelancer und digitale Nomaden können ebenfalls als Flashpacker bezeichnet werden, da diese meist mit einigem mehr an technischer Ausrüstung reisen und komfortablere Unterkünfte beziehen, um ungestört Arbeiten zu können.

 

Merkmale Flashpacker:

  • Meist nicht mehr so jung wie Backpacker
  • Haben bereits gute Einkommen
  • Höheres Reisebudget
  • Mehr technische Ausrüstung (um evtl. arbeiten zu können)
  • Unterkünfte gerne auch mal etwas luxuriöser und ruhiger um Arbeiten zu können
  • Zeit geht vor Geld

 

Trotzdem:

  • Enger Kontakt zu Einheimischen
  • Auf der Suche nach besonderen Erfahrungen abseits des Massentourismus
  • Freie Art zu Reisen

Flashpacker Stadt

 


– Zu guter Letzt die Poshpacker

Während meiner Recherchen ist mir der Begriff Poshpacking ebenfalls untergekommen. Diesen kannte ich bis dato auch nicht, trotzdem möchte ich hier kurz darauf eingehen.

Poshpacking steht wohl noch eine Stufe über dem Flashpacking und ist eine Art des unabhängigen Reisens mit viel mehr Geld und Stil. Der Begriff stammt aus dem englischen und setzt sich aus den Wörtern Posh (Nobel/Schick) und Backpacking zusammen.

Poshpacker sind sehr stilvoll und schick, ja teilweise sogar nobel unterwegs und achten definitiv nicht auf irgendwelche Ausgaben. Trotzdem reisen diese Leute recht individuell und unabhängig. Wer diese Art zu Reisen wählt weiß ich auch nicht so genau. Spontan sind mir da am ehesten die Geissens in Bangkok eingefallen 🙂

Poshpacker Reisender Globus

 


– Gegenüberstellung Back- und Flashpacker

Backpacking vs Flashpacking

Merkmal Backpacker Flashpacker
Meist junge Leute X
Nicht mehr ganz so jung X
Freie Art zu Reisen
Enger Kontakt zu Einheimischen
Auf der Suche nach besonderen Erfahrungen
Spartanische Ausstattung X
Mehr technische Ausrüstung X (heutzutage mehr üblich)
Kleines Reisebudget X
Geld spielt eher untergeordnete Rolle X
Arbeiten auf Reisen X
Günstige Unterkünfte X
Gehobenere Unterkünfte X

 


– Fazit: Vergleich Flashpacking und Backpacking

Beide Arten zu Reisen haben für mich ihre Daseinsberechtigungen und faszinieren gleichermaßen. Für mich sind die Grenzen vom Back- zum Flashpacker fließend. Auch das Mitführen von technischer Ausrüstung würde ich nicht zwingend mit einer Art des Reisens verbinden. Natürlich kann auch der Flashpacker auf günstige Unterkünfte zurückgreifen oder den Bus anstatt des Flugzeugs quer durchs Land nehmen.

Ich denke aber auch, dass Flash- und Backpacker gleichermaßen Wert auf besondere Erfahrungen abseits des Massentourismus legen.

Aus persönlichen Gründen ziehe ich das Reisen als Flashpacker vor, versuche aber auch so oft es nur geht, mich zu den Wurzeln zu besinnen und als Backpacker unterwegs zu sein. Nicht zuletzt um auch Geld zu sparen. Denn wer mehr spart, kann länger reisen 😉

 

Hier findest du meine persönlichen Packlisten für Flash- und Backpacker:

Backpacker Packliste

Flashpacker Packliste


Zu welcher Gruppe zählt ihr euch? Seid ihr als Backpacker oder Flashpacker unterwegs oder gehört ihr schon zum erlauchten Kreis der Poshpacker? Hinterlasst einen Kommentar und teilt eure Erfahrungen.

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5 Kommentare

  1. So, so… was es alles gibt! 😉 Interessant. Mir fällt gerade noch der “Lifestyle Travel(l)er” ein. Der Begriff ist mir neulich auch noch über den Weg gelaufen…

    Vom “Poshpacker” lese ich das erste Mal! Von den Geisers leider nicht… 😉

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