Available in: Englisch
Reisebericht Bangkok: Teil 1 meines Reiseberichts über Thailand. Meine erste Etappe war, wie bei fast jedem anderen Reisenden auch, Bangkok. Die Hauptstadt Thailands fasziniert und polarisiert ihre Besucher gleichermaßen und wird entweder gehasst oder geliebt. Was es hier zu erleben gab und ob ich diese Stadt hasse oder liebe, könnt ihr in diesem Reisebericht aus dem Jahr 2013 erfahren.
Inhaltsverzeichnis
Info zum Reisebericht: Dieser Reisebericht stammt aus dem Jahr 2013, wurde aber 2024 aufpoliert und modernisiert. Alle Bilder und Erfahrungen stammen aber nach wie vor aus 2013. Alle hier beschriebenen Ansichten müssen nicht zwangsläufig meine aktuelle Meinung widerspiegeln.
Reisebericht Bangkok – Das erste Mal in der Stadt der Engel
Ein nostalgischer Reisebericht aus dem Jahr 2013. So habe ich Bangkok damals als Neuling in Thailand empfunden und das haben ich erlebt!
Ankunft am Bangkok Airport
Nach einer 20-stündigen Reise von Stuttgart über Berlin nach Bangkok hatte ich endlich mein Ziel erreicht. Das angenehm warme Klima schlug mir sofort entgegen und war eine willkommene Abwechslung zum kalten und trostlosen Winter in Deutschland. Es war bereits 19 Uhr in Bangkok und nach einem schlaflosen Flug in der Economy-Class, wollte ich nur noch in ein Hotelzimmer.
Ich entschied mich für die schnellste und komfortabelste Variante in die Innenstadt zu gelangen und nahm mir ein Taxi für 500 Baht zur Khao San Road. Die Preise für die Fahrt in die Stadt sind immer gleich. Begebt euch einfach nach unten zum Ausgang von Terminal 1 und stellt euch an den dortigen Taxiständen an. Ein Fahrer wird euch dann zugeteilt. Keine Angst vor Abzocke! Das ist alles hochoffiziell, solange das Taximeter eingeschaltet wird.
Die Fahrt dauerte ca. 1 Stunde und wurde durch die gerade herrschenden Proteste nur leicht verzögert (zum Glück war es bereits Abend und der schlimmste Verkehr war bereits vorüber). Schon während der Fahrt konnte ich erahnen, welch pulsierende Metropole Bangkok ist.
An der Khao San Road angelangt, überwältigte mich erst einmal der ganze Trubel vor Ort. Viele, nein sogar sehr viele Menschen und ein riesengroßes Gedränge. Das hatte ich mir in diesem Ausmaß so nicht vorgestellt. Ich hatte keine Lust mich mit meinem Rucksack durch die Mengen zu kämpfen und entschied mich kein Zimmer direkt auf der Khao San zu suchen.
Ich bog vor der Khao San nach links ab um dort in Richtung Burger King und Starbucks zu gehen. Dort gibt es ein nettes Hotel (Baan Chart Hotel*), das zwar preislich eher im oberen Bereich liegt, dafür aber sehr sauber und ganz neu ist! Ich checkte für ca. 40 Euro/Nacht ein und ich muss sagen, dass ich dies nicht bereue. Am Ende blieb ich 3 Tage dort, bevor ich schließlich weiterzog.
Erschöpft von der langen Reise legte ich mich gegen Mitternacht sofort schlafen und freute mich erwartungsvoll auf den nächsten Tag.
Sightseeing in Bangkok: Klongfahrt, Tempel, Kao San Road, Skybar, Patpong Night-Market
Am nächsten Tag stand Sightseeing in Bangkok auf dem Programm. Nichts leichter als das. Raus auf die Straße und ab in eines der unzähligen Taxis oder Tuk Tuks. Ich entschied mich einen TukTuk-Fahrer anzusprechen und mit diesem eine Route zu vereinbaren, die folgendermaßen aussah: Khao San Road – Chao Phraya / Klong Fahrt – Tempel Sightseeing – Thailand Fashion „Factory“ – Khao San Road.
So wurde ich den ganzen Tag gratis durch Bangkok gefahren. Der Tuk Tuk Fahrer bekam seine Provision von den Betreibern der Bootstouren und der Fashion „Factory“.
Am Bootsanlegesteg angekommen wurden natürlich erst einmal astronomische Summen für die 1-stündige Tour aufgerufen. Nach zähen Verhandlungen erzielte ich aber einen Preis, welcher mit Sicherheit noch zu hoch war, mit dem ich aber leben konnte. Für 1.200 Baht hatte ich schließlich das komplette Boot für mich alleine gemietet.
Die Klongfahrt auf dem Chao Phraya River führte mich in die ärmlichen Viertel am Flussufer Bangkoks. Hier leben die Menschen direkt am Wasser. Der Unterschied zur Innenstadt ist hier gewaltig. Eine solche Klongfahrt kann ich jedem nur empfehlen und es ist ein Erlebnis! Schon alleine die Tatsache, dass die kleinen, leichten Boote mit Auto oder LKW-Motoren angetrieben werden, weckt viel Abenteuerfeeling.
Zurück am Steg, wartete der Fahrer wie vereinbart tatsächlich noch auf mich und hatte sich nicht mit seiner Provision aus dem Staub gemacht. Diese Erfahrung konnte ich immer wieder machen und das bestätigt letztendlich auch meinen Eindruck von der ehrlichen und offenen Art der Thailänder.
Weiter ging die abenteuerliche Fahrt mit dem modifizierten TukTuk durch die Staus in der Innenstadt zu irgendwelchen kleinen Tempelanlagen und Muay-Thai-Schulen. Alles war kostenfrei, aber auch nicht so eine super Attraktion, dass man diese unbedingt gesehen haben muss. Trotzdem ganz nett und für Erstbesucher sehenswert…
Zum Abschluss brachte mich der nette Fahrer noch zur hochgelobten Fashion Factory Thailand. Wer hier eine Fabrikanlage oder ein Outlet Center vermutet, so wie ich das tat, wird herb enttäuscht! Es handelte sich um einen indischen Schneider in irgendeiner kleinen Seitenstraße. Was für ein reger Betrieb hier jedoch herrschte, war unglaublich. Im Sekundentakt wurden hier Touristen von Tuk Tuks, Taxis oder Minibussen angekarrt. Die Fahrer erhalten für jeden Touristen einen Gas-Coupon, mit dem sie ihre Fahrzeuge gratis auftanken können.
Innen dann der übliche Einheitsbrei: Hemden, Anzüge und Hosen zum „Superpreis!“. Hier ohne etwas zu kaufen wieder herauszukommen ist schwierig. Die Verkäufer waren sehr aufdringlich. Ich entschied mich schließlich für eine super Seidenkrawatte für 400 Baht (zu teuer! Gibt’s anderswo ab 200 Baht). Wer aber wirklich ein Hemd oder „Tailored Suit“ braucht, kann hier durchaus fündig werden und sich etwas auf den Leib schneidern lassen.
Nach dieser Enttäuschung steuerte der Fahrer wieder die Khao San Road an und setzte mich dort wie am Mittag vereinbart, ohne Geld zu verlangen, ab.
Abends ging es dann erst einmal zum Essen in der Gegend um die Khao San Road an einem der unzähligen Stände am Straßenrand. Hier bekommt man schon ab 50 Baht super Gerichte! Danach noch eine kleine Fußmassage für 120 Baht. Die Gegend rund um die Rambuttri Alley hat mir fürs Essen und Relaxen besser gefallen als die Khao San Road.
So gestärkt plante ich mein Abendprogramm. Ich entschied mich zum Lebua Hotel im State Tower zu fahren. Dort befindet sich die berühmte Skybar, die spätestens seit dem Film Hangover 2 jedem ein Begriff sein sollte. Leider war dem nicht so! Kaum ein Taxifahrer konnte mit den Worten „Skybar“, „Hangover“ oder „Lebua Tower“ etwas anfangen. Schließlich halfen dann Bilder auf meinem Smartphone, das Ziel zu identifizieren.
Ansonsten könnte noch die Adresse ganz hilfreich sein: 1055/111, Silom Road, Bangrak, Bangkok 10500, Thailand
Anmerkung 2024: Damals gab es noch keine eSims. Sim-Karten für Touristen waren zwar verfügbar aber noch nicht so wichtig. Google Maps und andere Services haben damals schon in Thailand funktioniert, hatten aber Lücken und viele Fahrer wussten es nicht zu bedienen. Heutzutage kann man natürlich einfach den Google Maps Eintrag vorzeigen, die Adresse steht dort auch auf Thai.
Eine lange Hose und geschlossene Schuhe sind hier Pflicht. Das Ganze ist schon sehr edel. Wer nicht den Kriterien entspricht, wird aussortiert und darf nicht nach ganz oben. Die Fahrt nach oben ist übrigens kostenlos. Es wird kein Eintritt verlangt, man muss jedoch oben in der Bar ein Getränk bestellen. Die Preise für die wirklich ausgezeichneten Cocktails und das atemberaubende Ambiente sind aber mit 500 Baht pro Drink wirklich moderat. In Deutschland bekommt man wahrscheinlich nicht einmal in einer 0815 Bar um die Ecke einen vergleichbaren Cocktail zu diesem Preis. Ganz zu schweigen von der grandiosen Aussicht.
Nach 2 Drinks entschloss ich mich in Richtung Patpong aufzumachen, wo allabendlich der bekannte Nachtmarkt stattfindet. Ich nahm ein Taxi für 500 Baht. Das Problem hierbei ist, dass die Fahrer partout das Taximeter nicht einschalten möchten und alle denselben Preis verlangen. Hier nachts einen fairen Preis als „Farang“ und Erstbesucher zu erzielen ist wirklich außerordentlich schwierig.
Auf dem Patpong Nachtmarkt herrscht reges Treiben. Hier gibt es wohl kaum etwas, dass es nicht gibt. In der Mitte der Straße bauen die Händler ihre Stände auf, die durch die unzähligen Nachtclubs, Bars und GoGo Schuppen flankiert werden. Wer hier ein Souvenir sucht, wird mit Sicherheit fündig werden. Handeln ist hier aber Pflicht. Nachdem ich den Nachtmarkt passiert hatte, ließ ich mir es nicht nehmen auch noch in einer der Bars am Rande ein kühles Bier zu genießen und das rege Treiben zu beobachten, bevor ich schließlich zurück zur Khao San Road fuhr.
Auf der Khao San gönnte ich mir noch einen kleinen Heuschrecken / Skorpion Snack zum Abschluss des Tages, wobei ich sagen muss, dass die Cocktails und Bierchen zuvor die Sache etwas erleichterten.
Bangkok Sightseeing: Big Buddha, Wat Pho, Massage-School, Khao San Road Party
Am letzten Tag, bevor meine Weiterreise anstand, wollte ich mir noch unbedingt Wat Pho ansehen. Dieser Tempel liegt im Herzen der historischen Altstadt und beherbergt neben dem berühmten liegenden Buddha auch die Wat Pho Massage School. Den Wat Pho kennt nun wirklich jeder Fahrer und deshalb gab es auch keinerlei Probleme dorthin zu gelangen.
Für den Eintritt werden 150 Baht fällig. Diese beinhalten sogar noch eine Flasche Wasser pro Person während des Besuchs. Wat Pho hat mir sehr gut gefallen. Die Tempelanlage ist sauber und wirklich sehr schön. Leider allerdings auch etwas überlaufen. Ruhe und Entspannung sind hier definitiv nicht zu finden. Einige Besucher, die schon einmal vor 10-15 Jahren hier waren, berichteten mir davon, dass damals noch absolute Ruhe herrschte und den Mönchen beim Meditieren zugesehen werden konnte. Diese Zeiten scheinen nun endgültig vorbei zu sein.
Trotzdem lohnt ein Besuch meiner Meinung nach und das nicht nur wegen des liegenden Buddhas, sondern auch wegen der Watpo Massage School. Hier werden die Masseure noch auf die traditionelle Weise ausgebildet.
Eine Thai Massage ist hier wirklich so gut, dass ich danach in ganz Thailand nichts Vergleichbares mehr fand. Lasst euch das nicht entgehen! Die Wartezeiten sind mit 1 Stunde zwar ziemlich lang, sollten aber in Kauf genommen werden. Geht doch zuerst zur Massage School, zieht euer Warteticket und seht euch den Tempel in Ruhe an. Kehrt dann zur vereinbarten Zeit zur Massage zurück. Die Preise sind hier etwas höher, aber jeden Cent wert.
Anschließend ging es dann noch weiter zur Big Buddha Statue (Wat Intharawihan). Zu meiner Überraschung war hier wirklich gar nichts los. Der Tempel war absolut frei von Touristen, sodass ich zuerst dachte, es wäre kein Zutritt gestattet. Dem war jedoch nicht so. Also sah ich mich in Ruhe um und kehrte schließlich zur Khao San Road zurück.
Abends feierte ich dann noch in der legendären Golf Bar auf der Khao San Road, die zu später Stunde immer mehr zur Straßendiskothek mutiert.
Hier sind von Studenten bis hin zu Backpackern aus aller Welt die verschiedensten Leute anzutreffen, die ausgiebig feiern und das Leben genießen. Da ich mich aber am nächsten Morgen gen Pattaya aufmachte, beschloss ich es langsam angehen zu lassen und verabschiedete mich zeitig.
Fahrt Bangkok – Pattaya
Das nächste Ziel auf meiner Reise war das berühmt berüchtigte Pattaya. Zwar hatte ich noch lange nicht alles von Bangkok gesehen, ich wusste jedoch, dass ich mit Sicherheit wieder zurückkehren werde.
Ich kaufte also ein Minivan-Ticket für 300 Baht von Bangkok nach Pattaya. Dieses Ticket gibt es in jedem Reisebüro und das ganze läuft sehr zuverlässig, ziemlich pünktlich und unproblematisch ab. Die Fahrt Dauer ca. 2-3 Stunden und ist recht angenehm im klimatisierten Minibus. Hier trifft man auf viele Mitreisende und wird mit Sicherheit in ein nettes Gespräch verwickelt.
Anmerkung 2024: Heutzutage buche ich solche Tickets fast ausschließlich über 12go*, das gab es aber damals noch nicht. Der Service zeigt einem alle Fahrzeiten und Optionen, um in Thailand auf dem Land- und Seeweg ans Ziel zu gelangen.
Fazit Bangkok Reisbericht Teil 1
Am Anfang des Reiseberichts erwähnte ich bereits, dass Bangkok die Leute polarisiert. Ich finde diese Stadt ziemlich beeindruckend und habe mich dazu entschlossen, das Treiben und den Lifestyle in Bangkok zu lieben. Allerdings kann ich es auch sehr gut verstehen, dass viele Leute den ganzen Trubel und den permanenten Lärm hassen. Ich würde Bangkok als Liebe auf Zeit bezeichnen. Einerseits freut man sich, wenn man die Stadt verlässt, anderseits ist nach einer Weile die Sehnsucht auch wieder so groß, dass man immer wieder zurückkehren möchte.
Weiter geht es mit Teil 2 meines Reiseberichts in Pattaya hier…
Liebst oder hasst du Bangkok? Was hast du während deines ersten Besuchs in der Stadt erlebt? Hinterlasse einen Kommentar!
4 Kommentare
Hallo,
wir sind bis jetzt auch immer mit dem Taxi zum Hotel bzw. Khao San Road. Wir haben per Zufall gesehen, dass zwischen Flughafen und Khao San Road ein Bus verkehrt.
Die Linie S1 fährt zwischen Suvarnabhumi und Khao San Road. Eine Fahrt kostet 60 Baht pro Person.
Die Linie A4 fährt zwischen Don Muang und Khao San Road. Eine Fahrt kostet nur 40 Baht pro Person.
Günstiger geht es nicht 🙂 Die Busse haben gelbe Schilder vorne an der Scheibe mit der Linie.
Grüße
Danke!
Oh da steigt ja meine Vorfreude auf bangkok gleich nochmal an. Für mich geht es im mai das erste mal nach Thailand. Und die ersten paar tage sind da natürlich für bangkok eingeplant 🙂
Hi Marieke,
viel Spaß in Bangkok. Die besten Sights findest du hier: https://flashpacking4life.de/sehenswurdigkeiten-bangkok-die-besten-auf-einen-blick/
Und morgen gibt es einen Artikel über Shopping in Bangkok… Dabei bleiben 🙂
Grüße
Marvin